Solaranlage einfach selber machen – aktualisiert 03/23

Klein-Solaranlage sehr empfohlen

Guten Tag zusammen. Mein Name ist Christian Berndt und mit dieser Seite möchte ich Ihnen helfen, Ihre eigene Solaranlage zu bauen.

Das ist viel einfacher als Sie denken. Ich habe hier alles zusammengetragen, was Sie für Ihre Do-it-yourself-Solaranlage brauchen.

Alles basiert auf meinen eigenen Erfahrungen – und auf dem, was ich unterwegs gelernt habe.

Das Wichtigste vorweg: Ja, es lohnt sich, es ist super wirtschaftlich. Ja, auch heute noch, auch ohne Förderung. Und es ist einfach machbar.

 

Warum lohnt es sich ?

Sie sparen Geld.
Ja wirklich. Auch wenn da draußen viel kaputt geredet wird.
Es ist ökologisch richtig.
Es ist strukturell richtig wenn der Strom vor Ort produziert wird.
Es ist politisch richtig.

Mein persönliches Projekt

eine Klein-Anlage ist ganz simpel

Ihr eigenes Projekt sieht vielleicht anders aus – aber hier ist meins: Ich installiere eine kleine Anlage auf meinem Flachdach. Damit werde ich etwa 20 % meines Stromverbrauchs decken.

Sie werden gleich fragen, warum ich das für mich gewählt habe…

 

  • Warum nur 20% vom Stromverbrauch decken ?

Ich habe ausgerechnet, dass das für meine individuelle Situation den größten wirtschaftlichen Effekt hat. Nach drei Jahren habe ich die Kosten für meine Anlage wieder drin – und dann fange ich an zu sparen.
Wollte ich mehr als 20% meines Verbrauchs decken, verschiebt sich die Wirtschaftlichkeit deutlich: Die Kosten haben sich dann erst viel später amortisiert.
Beispiel: Wollte ich 70% meines Stromverbrauchs decken, würde ich erst nach 15 Jahren anfangen, Geld zu sparen.

  • Warum nur eine Kleinanlage ?

Weil es einfach ist. Wenig Technik, keine Wartung, einfache Installation, wenig kann kaputt gehen, keine Batterien, keine Ladetechnik. Und für mich allein gut zu handhaben: hinstellen, anschließen, fertig – ohne Komplikationen.

  • Warum selber machen ?
    Diese selvPV Anlage erfordert keine technischen Fähigkeiten und kann ohne größere Handwerkerkosten selbst gebaut werden.
    Wenn Sie einen Dachdecker für ein Spitzdach benötigen oder sich für eine große Anlage entscheiden wollen, sieht die Sache etwas anders aus.

Die Strom-Grundlast mit Ihrer Solaranlage abdecken

Ein Beispiel zur Abdeckung Ihres Verbrauch mit Solar. Die Spitzen werden aus dem Stromnetz gedeckt.

Mit einer Solaranlage decken Sie einen großen Teil der Grundlast. Das ist nicht nur wirtschaftlich interessant. Sie tragen auch dazu bei, dass große Grundlastkraftwerke wie Braunkohlekraftwerke weniger hart arbeiten müssen: Das hat einen erheblichen ökologischen Hebel.

Was ist mit der Einspeisevergütung ?

Macht für eine Kleinanlage keinen Sinn, ist auch politisch gewollt unattraktiv gemacht worden. Wenn man aber nur 20% des eigenen Strombedarfs erzeugt, dann verbraucht man diesen Strom auch vollständig selbst. Einen Teil davon ins Netz einzuspeisen, macht wirtschaftlich keinen Sinn.

Wie groß muss meine Anlage sein ?

Die Maßeinheit für Solaranlagen ist „Wp“. Meine Anlage hat zum Beispiel 620 Wp und besteht nur aus zwei Solarmodulen.

Diese „620 Wp“ sind die Leistungsangabe für Solarmodule – je mehr, desto mehr Leistung.

Ihre Frage lautet also: Wie viel Wp sollte meine Solaranlage haben?
Eine erste, schnelle Schätzung erhalten Sie, wenn Sie auf Ihrer Stromrechnung Ihren Jahresstromverbrauch in kWh ablesen. Diese Faustformel habe ich für Sie herausgefunden:

1000 kw/h sind 250-300 Wp
2000 kw/h sind 300-400 Wp
3000 kw/h sind 400-600 Wp
4000 kw/h sind 700-900 Wp
5000 kw/h sind 900-1000 Wp

Mit dieser Liste kann man schnell abschätzen, wie groß die Anlage sein muss.

Mit diesem Wissen, wie viel Wp Ihre Anlage ungefähr haben sollte, suchen Sie nun nach Anbietern, die Ihnen SelfPV-Anlagen anbieten. Ich habe bei Greenakku.de gekauft Es gab einen Verpackungsfehler und ich habe zunächst ein Panel zu wenig bekommen. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, da das Problem sehr schnell, unkompliziert und sehr freundlich gelöst wurde.

Haben Sie Erfahrungen mit anderen Anbietern? Immer her damit, ich veröffentliche sie gerne hier.

Die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solar-Anlage genauer abschätzen

Die obige Liste ist eigentlich ausreichend. Nur wenn man den Ehrgeiz hat, es genauer zu berechnen: Im Internet gibt es Rechensysteme, mit denen man genauer rechnen kann, um die Größe seiner Solaranlage abschätzen zu können. Ich war mit https://stromrechner.ibc-solar.de/ sehr zufrieden.

Dort kann man Dachneigung, Südausrichtung und viele andere individuelle Parameter eingeben – so etwas aufwendig zu programmieren und der Öffentlichkeit über das Internet zur Verfügung zu stellen: eine tolle Sache. Ich möchte dem Anbieter applaudieren.

Mein Tipp: Halten Sie sich nicht mit der exakten Größe Ihrer Dachfläche auf, sondern klicken Sie zur Probe einfach mal die Menge von zwei, drei, vier Solarpaneelen an, um sie zu berechnen.

Machen Sie sich eine Liste:
1 Modul hat X Wp und bringt XX Euro Ersparnis
2 Module haben X Wp und bringen XX Euro Ersparnis
3 Module haben X Wp und bringen XX Euro Ersparnis
und so weiter…

Sie werden sehen, dass es einen „Knick“ in den Ergebnissen gibt, an dem sich die Wirtschaftlichkeit verschiebt. Das ist der Break-Even-Punkt, den Sie suchen.

  • Möglichkeit 1:
    Wenn man sich – wie ich – für eine kleine Anlage entscheidet, sollte man auf oder unter diesem Punkt bleiben. Um möglichst wenig Geld auszugeben und möglichst schnell in die Gewinnzone zu kommen. In meinem persönlichen Fall decke ich 20 % meines Stromverbrauchs und habe die Kosten bereits nach drei Jahren wieder eingespielt.
  • Möglichkeit 2:Wenn Sie sich – anders als ich – für eine größere Anlage entscheiden, werden Sie sehen, dass die Kosten steigen, weil Sie auch Speichersysteme brauchen. Stromberater rechnen gerne so, dass nach 15 Jahren die Wirtschaftlichkeitsgrenze erreicht ist, also erst ab dem 16. Jahr anfängt man Geld zu sparen.

    Wenn Sie über diese Variante nachdenken, dann würde ich Ihnen eher empfehlen, sich noch ein paar andere Gedanken zu machen. Wie stellen Sie sich Ihr weiteres Leben vor? Wie alt werden Sie sein? Wie alt werden Sie sein, wenn Sie anfangen Geld zu sparen? Kann es sein, dass Ihre Kinder eines Tages aus dem Haus sind – und sich damit Ihr Strombedarf ändert? Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie eines Tages umziehen müssen? Vielleicht aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen oder der Liebe wegen? Entscheiden Sie selbst: Ist es sinnvoll, für einen Zeitraum zu investieren, den Sie nicht mit Sicherheit überblicken können?

    Meine Empfehlung an Sie: Widerstehen Sie der Versuchung, eine möglichst große Anlage zu bauen. Stellen Sie den Punkt „nach X Jahren fängt das Sparen an“ so ein, dass Sie selbst diesen Vorteil sicher erreichen.

  • Möglichkeit 3:Sie streben eine Vollversorgung an. Sie wollen 100% Ihres Stroms selbst produzieren. Und nichts mehr von den Energieversorgern kaufen.

    Meine Empfehlung: Vergessen Sie es. Es ist unglaublich teuer. Es ist fast unmöglich die Wirtschaftlichkeitsgrenze zu erreichen.

    Es macht nur Sinn, wenn Sie so abgelegen wohnen, dass Sie keinen Stromanschluss haben.

    Oder alternativ, dass man Einschränkungen im Lebensstil akzeptabel findet. Sie müssten Einschränkungen akzeptieren: „Entweder läuft die Waschmaschine oder ich bügele – für beides gleichzeitig haben wir keinen Strom“. „Die Waschmaschine läuft nur, wenn es hell ist. Denn nur dann liefern die Sonnenkollektoren Strom.“ „Natürlich kochen wir mit Gas, weil ein Elektroherd zu viel Strom verbraucht.“

    Vollkommen autark zu sein, ist eine große Sache. Aber wenn Sie interessiert sind, rechnen Sie doch mal: Auf der Website ist das mit ein paar Klicks möglich.

Was ist bei Flachdach ?

Denken Sie daran, dass nicht jedes Flachdach begehbar ist und das Gewicht eines Menschen tragen kann. Es wäre dumm, wenn das Dach unter Ihnen zusammenbräche und Sie durch das entstandene Loch stürzten.

Eine Gummi-ähnliche Matte aus Müllkunststoff um die Dachpappe zu schützen

In der Regel werden „Gebäudeschutzmatten“ benötigt, die unter die Stützen der Anlage gelegt werden, um die Dachpappe zu schonen.

als Gewicht, damit es windsicher wird

Diese gibt es für wenig Geld im Baumarkt, wo man auch gleich an Gewichte denken kann, damit die Anlage bei Sturm nicht abhebt und Schaden anrichtet. Vielleicht finden Sie Trittplatten aus dem Gartenbereich, die Sie auf die Füße der Ständer legen können, um diese zu beschweren?

Was ist bei Spitzdach ?

Bei den Anbietern können Sie mit der Solaranlage auch gleich das passende Montagematerial für Ihr Dach bequem mitbestellen. Ob Schieferdach, Biberschwanzdach oder Ziegeldach – für alles brauchen Sie spezielles Montagematerial.

Und vielleicht brauchen Sie auch das Fachwissen eines richtigen Dachdeckers. Je nach Situation vor Ort kann auch der Aufbau eines Gerüsts erforderlich sein. Als Arbeitsschutz – damit die Dachdecker ohne Gefahr für Leib und Leben arbeiten können.

Das kann ganz schön ins Geld gehen. Und vielleicht sogar die Wirtschaftlichkeit der Anlage killen. Geht es nicht auch flach?

Brauche ich einen Elektriker ?

Bei einer großen Anlage: Ja, auf jeden Fall. Ohne Können und Fachwissen hat man keine Chance.

Bei einer kleinen Anlage – wie ich sie baue – ist es elektrisch extrem einfach, manche trauen sich das auch ohne Elektriker zu. Aber gönnen Sie sich trotzdem den Anruf beim Elektriker: Wenn Sie gut vorgearbeitet haben, ist er schnell fertig und wird bei wenig Arbeitszeit auch keine große Rechnung schreiben.

Auch wenn der Anschluss der kleinen Anlage einfach ist: Sie sollten sich bei der Verkabelung unbedingt an die VDE-Richtlinien halten – allein schon, damit Ihr Versicherungsschutz im Brandfall gewährleistet ist.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht wissen, was VDE-Richtlinien sind, dann sind Sie bei aller Begeisterung für Do-it-yourself vielleicht nicht auf der sicheren Seite. Gönnen Sie sich einen richtigen Elektriker. Wenn Sie gute Vorarbeit leisten, ist es für ihn „ein Klacks“.

Das Stromkabel

Bei den Komplettanlagen ist „was man so braucht“ dabei – nicht aber das Stromkabel. Im Baumarkt kann man kaufen, was man individuell braucht.

Widerstehen Sie der Versuchung, das Billigste zu kaufen: Das arme Ding muss im Sommer extreme Hitze, im Winter eisigen Frost und bei Regen auch noch Nässe aushalten. Und das mindestens die nächsten 30 Jahre.

 

Schutzrohr

Soweit es auf dem Dach „herum liegt“ schieben Sie es in ein Schutzrohr rein.

alter Gartenschlauch mit Schlitz zum Schutz des Kabel,nur im Freien

Und achten Sie darauf, dass es nicht in die Pfützen kommt, die sich sonst auf dem Dach bilden. Das ist nicht so schlimm – da passiert nichts. Aber man sollte trotzdem versuchen, das zu vermeiden. Ein Abstandshalter zwischen dem Kabel und der Dachfläche wäre genial.

damit das Kabel – auf Jahrzehnte betrachtet – nicht abknicken kann

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Irgendwann ist es soweit und das Kabel wird von der Dachfläche über den Rand nach unten geführt. Der Wind wird es immer ein wenig in Bewegung halten, Wärme- und Kälteausdehnung kommen hinzu. Schonen Sie das arme Kabel, indem Sie es in ein steifes Rohr einführen – zumindest dort, wo das Kabel (langfristig gesehen) abknicken kann.

Binden Sie das Kabel nicht am Blitzableiter fest. Im Falle eines direkten Einschlags könnte das sehr, sehr schlecht sein.

Und wirklich genial wäre es, wenn das Kabel nicht zu einer Stolperfalle wird. Es ist bekannt, dass es gefährlich ist, auf einem Dach herumzulaufen. Da zu stolpern ist also gar nicht gut.

Wo das Stromkabel anschließen ?

Es ist nicht erforderlich, das Kabel am Sicherungskasten anzuschließen. Es reicht aus, irgendwo am Haus die Verbindung zum eigenen Stromnetz zu haben.

unsauber gearbeitet

Es genügt also, die drei Adern der Anlage mit den drei Adern einer Stromleitung zu verbinden. Das klingt einfach, aber Sie müssen zumindest die Stromleitung vollständig spannungsfrei schalten. Das einfache Ausschalten einer Sicherung reicht nicht aus.

Achten Sie bei der Verkabelung darauf, dass der Schutzleiter auch wirklich richtig geerdet ist. Das kann man auch überprüfen. Ihr Elektriker hat dafür Messgeräte.

 

nicht empfohlen, trotzdem oft als Anschluss zu sehen

Nicht erlaubt, aber sehr beliebt: Einen herkömmlichen Stecker für eine normale Steckdose entsprechend verdrahten. Kann man machen, sollte man aber nicht. Denn die Enden des Steckers könnten unter Spannung stehen.

Welcher Stromzähler ist gut ?

Drehrad in der Mitte: Sie haben einen Drehstromzähler

Hat Ihr Stromzähler ein Drehrad ? Das ist gut.

Symbol auf dem Zähler sollte fehlen

Und schauen Sie, dass das Symbol einer Rücklaufsperre unbedingt fehlt:

Drehrad ist da, Rücklaufsperre fehlt ? Dann ist alles gut ! Sie können ganz entspannt weiter machen, die nachfolgenden Ausführungen haben für Sie nur in soweit eine Bedeutung als dass Sie an einer gleichmäßigen Lastverteilung in Ihrem Gebäudestromnetz ja durchaus Interesse haben.

Wenn aber ein Rücklaufsperren-Symbol da ist: das ist Pech. Sollten Sie mehr Strom erzeugen als Sie selber verbrauchen läuft dieser Strom in das öffentliche Stromnetz hinein, ohne dass Sie eine Verrechnung erhalten. Der Stromzähler dreht sich nicht rückwärts. Sie verschenken Ihren Strom.

Bei einer Kleinanlage wie meiner, mit der ich nur 20% meines Bedarf produziere, verbrauche ich den Strom im Grunde stets vollständig selber. Dass der Stromzähler sich rückwärts dreht hat keine echte wirtschaftliche Bedeutung.

Wenn aber das Drehrad fehlt, dann handelt es sich nicht um einen Drehstromzähler. Sondern ist vermutlich Digital.

Es könnte sein, dass Ihr Stromzähler nicht saldierend arbeitet. Wenn er nicht saldierend arbeitet wäre es wirklich böse: es wird Ihnen zu einem gewissen Teil nicht gelingen Ihren selbst erzeugten Strom auch selber zu verbrauchen. Ein nicht saldierender Stromzähler geht schwer zu Ihren Lasten.

Nur wenn das Drehrad fehlt, dann finden Sie bitte heraus ob Ihr Stromzähler nicht doch saldierend arbeitet. Angeblich sind alle Stromzähler in Deutschland saldierend. Faktisch gesehen gibt es aber schwere Zweifel dass es auch wirklich stimmt. Deshalb fragen Sie 1. direkt beim Hersteller nach und 2. recherchieren Sie im Internet. Und 3. beten Sie, dass die Behauptungen auch wirklich stimmen.

Und: schauen Sie sich den nachfolgenden Abschnitt mit den Strom-Phasen besonders gut an, denn Sie sollten besonders in diesem Fall unbedingt die optimale Stromphase auswählen.

Arbeitet Ihr Stromzähler saldierend ? Dann überspringen Sie entspannt die nächsten zwei Abschnitte und lesen Sie bei „den Erfolg messen“ weiter.

An welche Stromphase das Stromkabel anschließen ?

Dieser Abschnitt vor allem bei nicht saldierendem Stromzähler wesentlich. Ansonsten haben Sie vielleicht ein Interesse an einer gesunden Verteilung der Stromlast im Gebäude.
Ein Hausanschluss besteht normalerweise aus einem auch „Starkstrom“ oder „Drehstrom“ genannten Stromkabel. Das enthält die drei Stromphasen.
Gestatten Sie mir, dass mit den Stromphasen etwas zu vereinfachen, denn es ist nicht wirklich kompliziert:  stellen Sie sich bitte vor, in das Gebäude herein kommt nicht ein Stromkabel sondern drei Kabel. Jedes der drei Kabel hat getrennt voneinander Strom.

Als Beispiel:
Das erste Kabel versorgt Küche und Wohnzimmer mit Strom.
Das zweite Kabel versorgt Schlafzimmer und Keller.
Das dritte Kabel versorgt Garten, Waschmaschine und Wäschetrockner.

An welches der drei Kabel (…an welche Stromphase…) sollten Sie jetzt Ihre Solaranlage anschließen ?

Ist Ihr Stromzähler saldierend ?
Dann ist es egal. Ihr Stromzähler verrechnet die Verbräuche so, dass fair abgerechnet wird. Was den Anschluss Ihrer Kleinanlage einfach macht: Sie können sich nach den zufälligen Gegebenheiten richten. Wo geht jetzt bereits ein Stromkabel in das Haus hinein ? Vielleicht sowas wie eine Garten-Steckdose ? Wenn möglich schließen Sie Ihre PVAnlage dort mit an, und so sparen sich sogar das Bohren in Wände – und alles ist gut.

Ist Ihr Stromzähler nicht saldierend ?
Das ist sehr, sehr schlecht, denn Sie verlieren Geld. Teile Ihres Stroms fließen in das Stromnetz weg und sie haben teilweise nicht erst die Möglichkeit den eigenen Strom zu verbrauchen.

Nicht saldierende Stromzähler sind gemacht um Ihnen die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage gezielt zu zerstören. Die einfachste Lösung wäre, Sie bitten Ihren Elektriker alles an eine einzige Phase um zu hängen. Ihnen steht schließlich Gegenwehr gegen die Interessen der Lobbys zu.

Rein technisch gesehen ist „alles an eine Phase“ aber unvernünftig, denn Sie sind an einer gleichmäßigen Lastverteilung im Haus genauso interessiert wie an einem Funktionieren der Stromnetze da draußen. Aber kommen Sie nicht auf die Idee am Starkstrom selber Hand anlegen zu wollen: das endet sehr ungesund. Ganz ohne Gegenwehr wird Ihr Elektriker das nicht machen wollen.
In dem Fall bleibt Ihnen nur Ihre Solaranlage an die bestmögliche Phase zu hängen – dort wo Sie am meisten Dauerstrom verbrauchen. Aber wo ist die beste Phase ?

An welche Stromphase schließe ich meine Solaranlage an ?

Das Beispiel nochmal:
Das erste Kabel versorgt Küche und Wohnzimmer mit Strom.
Das zweite Kabel versorgt Schlafzimmer und Keller.
Das dritte Kabel versorgt Garten, Waschmaschine und Wäschetrockner.

In dem Beispiel oben wären zwar die dicksten Verbraucher in einem Haushalt – also der Trockner und die Waschmaschine – am dritten Kabel angeschlossen. Aber weil bei Ihnen der Trockner nicht ganztägig läuft ist es nicht die beste Idee die Solaranlage dort anzuschließen.

In dem Beispiel wäre Phase 1 die beste Entscheidung. Nicht etwa weil der E-Herd in der Küche der größte Stromverbraucher ist. Sondern weil Kühlschränke und das Standby der Unterhaltungselektronik einen dauerhaften Verbrauch ergeben.

Es ist wirklich ganz einfach mit etwas Forschungsarbeit heraus zu finden welche Stromverbraucher an welcher Phase hängt.

Schritt 1: nehmen Sie empfindliche Geräte wie TV, Computer und Spielcomputer vom Stromnetz – um diese vor Schäden zu schützen.

Die drei Hauptsicherungen – für jede der drei Stromphasen eine eigene Sicherung.

Schritt 2: im Stromkasten finden Sie drei Hauptsicherungen – eine für jede der drei Stromphasen. Oft sind es weiße Sicherungen zum drehen. Drehen Sie die erste heraus und schauen Sie wo der Strom nicht mehr geht.

Schritt 3: Sie könnten zum Beispiel mit einer handlichen Nachttischlampe einfach prüfen ob auf einer Steckdose noch Strom ist oder nicht.

Schreiben Sie sich eine Liste wo der Strom weg ist nachdem Sie die erste Sicherung raus gedreht haben. Sie wissen jetzt was an Phase 1 hängt.

Dann die zweite Sicherung raus drehen und nun schauen wo jetzt zusätzlich noch der Strom auch weg ist. Sie wissen jetzt was an Phase 2 hängt.

Bei entfernen der dritten Sicherung (Phase 3) sollte nun wirklich alles stromlos sein. Wenn nicht sollten sie sich ganz schwer wundern und sich fragen wo der verbleibende Strom her kommt.

Schritt 4: Jetzt fangen Sie an zu grübeln wo die meisten Dauerverbraucher dran hängen. Das ist die optimale Phase zum Anschluss Ihrer Sonnenstromanlage.

Den Erfolg messen

Sie wollen wissen wie Ihre PVAnlage läuft und sich am Ergebnis erfreuen ?

Die Anbieter bieten Ihnen oft zusätzliche Module an, die man für erstaunlich viel Geld dazu kaufen kann. Manche benötigen die Verbindung mit Ihrem WLAN, übertragen die Daten in das Internet zu einem Server wo Sie diese mit Ihrem Smartphone dann abfragen können. Öfters sind diese neuerdings auch im Wechselrichter mit verbaut.

Meine Empfehlung: denken Sie in Ruhe darüber nach wie dringend nötig es wirklich ist. Es gibt keinen echten Nutzen welchen Sie daraus ziehen – außer der eigenen Eitelkeit vielleicht. Diese zusätzlichen Dinge machen es vor allem komplizierter und haben das Potenzial Hackern ein Sicherheitsloch in Ihren Internetanschluss zu bohren.

Was wollen Sie machen wenn Sie erkennen dass wenig Strom erzeugt wird ? Oder wenn Sie viel Strom erzeugen ? Ich denke Sie werden eh nichts ändern können. Deshalb bietet Ihnen diese Information auch keinen Nutzen.

Wer mit Leidenschaft bastelt: ich habe ein Raspi-Projekt gesehen welches mithilfe einer Fritzbox-Stromschaltsteckdose die Solaranlage überwachte. Die Schöpferfreude eines Bastlers kann ja auch ein schöner Nutzen sein: der Link ist hier.

Das wohlige Gefühl im Bauch, dass nun gerade Strom erzeugt wird können Sie vielleicht auch anders erhalten: bei meinem Wechselrichter beispielsweise gibt es eine LED welche grün blinkt wenn Strom erzeugt wird. Je mehr diese blinkt, desto mehr Strom wird in genau diesem Augenblick erzeugt.

Eine Tasse Kaffee schmeckt besser, wenn ich mir dabei das blinken am Wechselrichter anschauen kann. Eine kleine Eitelkeit.

Blitzableiter

An den Rahmen der Solarpaneel finden sich Befestigungsmöglichkeiten für eine Erdung. In wie weit Sie verpflichtet sind diese an den Blitzableiter oder Erdungskabel anzuschließen kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich sehe es aber sehr oft nicht angeschlossen und kann mir im Paneel selber gefährliche Kurzschlüsse auch nicht vorstellen.

( Nur der Vollständigkeit halber: der wichtige Wechselrichter ist ja ordentlich geerdet.)

Wenn das Dach einen Blitzableiter hat, würde ich es dort anschließen. Nicht etwa um die Solaranlage zu schützen – diese wird nach einem direkten Treffer vermutlich defekt sein – sondern um das Haus als ganzes zu schützen.

Windsicherung

mit Kunststoff ummanteltes Stahlseil zum festbinden

Denken Sie daran, dass ein Solarpaneel bei Sturm großflächig genug ist um wie ein Segel abzuheben. Sie müssen den Ständer auf jeden Fall beschweren – oder solide festschrauben. Und denken Sie über eine Sturmsicherung nach: könnte es sinnvoll sein was fest zu binden ?

Hagelschutz

Ich habe keine Lösung wie ein Hagelschutz aussehen könnte. Haben Sie eine Anregung für mich ?

Braucht es Genehmigungen

Ich weiß nicht ob Sie für Kleinstanlagen Genehmigungen benötigen oder etwas anmelden müssen: zum Zeitpunkt dieser werden anmeldefreie Grenzen erst dikutiert. Es könnte vielleicht auch Ihr Interesse sein möglichst still und leise zu bleiben – nicht dass noch jemand auf die Idee kommt Ihnen einen nachteiligen Stromzähler zu installieren.

Was ist mit Mehrwertsteuer, Stromsteuer, Stromumlage ?

Für Kleinanlagen müssen Sie neuerdings keine Umsatzsteuer – auch Mehrwertsteuer genannt – bezahlen. Und nach meinem Verständnis auch keine Stromsteuer und Stromumlage.

Strom an andere abgeben ?

Sie wollen den selbst erzeugten Strom an andere – zum Beispiel an Menschen in der Nachbarschaft – weiter verkaufen ? Dann müssen Sie alles messen, sauber abrechnen, ein Gewerbe anmelden, Steuern und Umlagen abführen…. tun Sie sich das mal besser nicht an. Das wird großes Kino – für nur wenig Stromertrag.

Wie lange lebt die Solaranlage ?

Die Garantien der Solarmodule gehen meines Wissens bis zu 25 Jahre. Ohne es berechnet zu haben gehe ich daher davon aus, dass der CO2 Fußabdruck einer Anlage durchaus sehr gut ist. Und vielleicht gibt es in 25 Jahren für das wertvolle Silizium dann auch Recycling Möglichkeiten.

Ausrichtung der Module

So könnte ein Ständer auch aussehen: unten mit Gewichtsplatte

Super wäre, wenn stets die Sonne im rechten Winkel auf die Module fällt. Das wäre ein Winkel in Deutschland je nach Breitengrad in Norddeutschland von 36 Grad, in Süddeutschland von 30 Grad. Warum es so viel Aufständerungen von 25 Grad zu kaufen gibt kann ich mir nicht erklären.

Als ideale Richtung gilt Süden. Für den Fall, dass Sie es mit Ihrem Dach nicht so toll hin bekommen kann ich Sie trösten: der exakte Winkel gilt als nicht so entscheidend.

Beschattungen haben da erheblich mehr Auswirkung zum Nachteil Ihres Stromertrag.

Selbstreinigung der Module

Verschmutzungen reduzieren die Leistung erheblich.
Je schräger die Module stehen desto mehr reinigen sich diese selbst: der Regen spült Dreck eher weg.

Wenn Sie das Glück haben es sich aussuchen zu können: legen Sie den Ort dort hin wo mit Beschattungen und Verschmutzungen weniger zu rechnen ist.

Macht eine Entspiegelung als Oberfläche auf den Kollektoren Sinn ?

Ja, eine spezielle Oberfläche auf der Glasfläche des Kollektors steigert die Effizienz ganz erheblich. Denn die meisten Verluste entstehen durch Spiegelung: das Licht wird durch Reflexion wieder weg gejagt.

Aber muss das sein ? Ist es nicht billiger ein Modul mehr hin zu stellen als die Mehrkosten einer speziellen Oberfläche zu tragen ? Ganz einfach: schauen Sie welcher Preis für Sie akzeptabel ist. Und wieviel „Wp“ Kollektorleistung Sie dafür bekommen….

Der Wechselrichter

Aus Ihrer Solaranlage kommt Gleichstrom, Ihre Steckdosen wünschen sich hingegen Wechselstrom. Damit das funktioniert liegen den Kleinanlagen-Sets stets geeignete Wechselrichter bei, welche den Strom im Takt Ihres Stromanschlusses pulsen lassen.

Wechselrichter

Ein Wechselrichter ist ein graues Kästchen mit Elektronik, welches in der Nähe Ihrer Kollektoren auch noch irgendwo hin muss. Erstaunlich schwer. Zwar ist es wetterfest, Sie sollten es trotzdem im Schatten der Solarpanele vor zu viel Sonne und Regen geschützt unterbringen. Dann fühlt sich die Elektronik länger wohl und bleibt gesund.

Anschluss vom PV Modul – sehr simpel mit Wechselrichter verbinden

Die Verkabelung ist ultimativ simpel. Der Anschluss ist am PV-Paneel vormontiert und leicht an den Wechselrichter einzustecken.

Bei meinem Gerät empfiehlt die Bedienungsanleitung: niemals das Solarmodul vom Wechselrichter trennen solange dieser noch mit dem Stromnetz verbunden ist.

Nützt mir die Solaranlage etwas bei Stromausfall ?

Nein. So schön es auch wäre im Falle eines Stromausfalls doch noch selber etwas Strom produzieren zu können: es geht nicht. Die Wechselrichter Ihrer Solaranlage benötigen unbedingt die Wechselspannungs-Takt auf Ihrem Stromanschluss, um den Gleichstrom in Wechselstrom takten zu können.

Also: bei Stromausfall kann der Wechselrichter nicht wechselrichten – und lässt keinen Strom durch. Als Notfallsystem nützt es leider nichts. Wenn Sie da eine gebastelte Lösung hätten würde ich mich über Ihre Nachricht freuen.

Wenn Sie Ihre Anlage mit Akkus zur Zwischenspeicherung betreiben, könnten Sie diese Fragestellung mir Ihrem installierenden Elektriker besprechen. Vielleicht sieht es dann dort anders aus.

Gefertigt in China

Ja, die Masse der Solaranalgen kommen alle aus China. In Deutschland gibt es kleinere Anbieter. Man darf der Politik mit Recht vorwerfen, dass Sie die Solar-Branche gezielt kaputt gemacht hat.

Da die Chinesische Regierung über ein erheblich höheres Maß an Weitsicht verfügt hat man dort die Solarfertigung optimiert. Deshalb kommt heute beinahe alles aus China.

Schreiben Sie mir, wenn Sie von einer Fertigung in Europa wissen. Ich nenne diese dann hier.

Stromnetze

Es ist aus Sicht von uns Bürgern sinnvoll, die Stromnetze zu entlasten und Strom vor Ort zu erzeugen wo dieser auch verbraucht wird.

Wenn die e-Mobilität zunimmt ist fraglich, ob unsere Stromnetze sonst noch ausreichen.

Gegen Wassermangel

Die Talsperren haben zu wenig Wasser, Felder verdorren, Wälder sterben. Bei uns. Nicht nur irgendwo anders.

Und 53% von unserem Wasserverbrauch wird für die Energieproduktion verwendet ! Selber den eigenen Strom zu erzeugen ist die richtige Antwort ! Damit reduzieren Sie die Wasserverschwendung durch Kraftwerke.
Quelle: Spektrum.de Kurztext Langtext

Gegen Atomkraft

Sie können heute überall in Deutschland Öko-Strom kaufen. An einigen Stellen – zum Beispiel Richtung Bayern – existieren die Stromleitungen nicht ausreichend. In solchen Fällen passiert etwas unglaublich perverses.

Sie schließen einen Versorgungsvertrag mit einem Öko-Stromanbieter wie zum Beispiel Lichtblick. Dieser erzeugt den Strom und füllt ihn irgendwo in das Stromnetz ein. Aber weil es keine geeignete Stromleitung zu Ihnen hin gibt wird dieser Strom von den Netzbetreibern weg geworfen. Und bei Ihnen in der Nähe produziert dann ein Atomkraftwerk den Strom welchen Sie bekommen.

Ja es ist war. Es kann durchaus sein dass Sie Öko-Strom bezahlen – und man diesen Strom weg wirft um Ihnen Ihren Strom in einem Atomkraftwerk für Sie herzustellen.

Dazu kommt: das alles kostet Geld. Und wird uns Verbrauchern über die Stromumlage auf die Stromrechnung geschrieben.

Die Lösung gegen diesen Wahnsinn ist der selbst hergestellte Strom. Und diesen gleich vor Ort selber verbrauchen.

Der große Hebel

Alleine schon: stellen Sie sich mal vor es würde fast jeder in ganz Deutschland 20% seines eigenen Strom erzeugen. Ein riesiger Hebel der uns alle weiter bringt. Auch wenn 20% wenig klingen.

CO2 Einsparung einschätzen

Nur mal am Rande, damit Sie in Sachen Co2 ein Bauchgefühl für die Größenortung bekommen: für mein kleines Augenoptik-Geschäft beziehe ich seit über 10 Jahren Strom von Lichtblick – ohne Atomkraft, ohne Co2. Der Stromanbieter rechnet mir mit jeder Stromrechnung vor wie viel Co2 ich eben nicht erzeugt habe. Und ich habe in 10 Jahren 72 Tonnen Co2 eingespart.

Also: schon ein einzelnes, kleines Optik-Geschäft im Sauerland erzeugt 72 Tonnen Co2.

Sie sehen: auch Sie können ganz erheblich viel CO2 einsparen. Ohne dass es Ihnen weh tut. Mit einem seriösen Stromanbieter – und einer eigenen, kleinen Stromerzeugung.

Atomkraftwerke ohne Zukunft

Nach dem Uran-Report der UN und OECD wird man in grob 20 Jahren nicht mehr wirtschaftlich Uran abbauen können. Wer hofft das CO2-Problem mit Atomkraft lösen zu können setzt damit auf eine sterbende Technologie.

Gute Nachrichten: wenn Sie Ihre Solaranlage heute aufstellen wird diese wahrscheinlich länger Strom erzeugen als die Atomkraftwerke.

Krieg in Syrien

Haben Sie verstanden warum in Syrien Krieg herrscht ? Die Verhältnisse vor Ort sind scheinbar kompliziert. Aber eigentlich ist es erstaunlich einfach – eigentlich sollte dort eine Erdgas-Pipeline nach Europa gebaut werden.

Diese kann aber nicht gebaut werden solange dort Mord und Totschlag herrscht. Deshalb gibt es starke Interessengruppen welche alles dran setzen den Krieg dort weiter zu schüren – damit nicht versehentlich Frieden ausbricht und diese Pipeline gebaut werden kann.

Unsere Erdgasversorgung erfolgte bis vor Kurzem deshalb viel aus Richtung Russland.

Der Krieg dort läuft tatsächlich im Wesentlichen nur, damit wir unser Gas fast ausschließlich von Russland beziehen mussten. Wir in Europa sind der Grund warum dieser Krieg in Syrien läuft. Wir waren die Beute.

Sogar mit Ihrer kleinen Solaranlage machen Sie einen Beitrag gegen den Wahnsinn in der Welt. Es ist nur scheinbar wenig. In Wirklichkeit ist der Hebel riesig !

Fazit

Wenn ich mir meinen Text durchlese klingt es kompliziert – aber das ist es wirklich nicht. Speziell eine Kleinanlage auf einem Flachdach ist unglaublich simpel und schnell gemacht.

Machen Sie ruhig Ihre eigene Klein-Anlage. Es ist wirklich kein großes Ding. Sondern einfach, machbar, bezahlbar – und extrem wirtschaftlich.

Außerdem politisch, ökologisch und strukturell richtig.

Das wichtigste aber: Sie werden Spaß haben !